Wände bieten pro Raum die grösste Gestaltungsfläche und sind somit die optimale Kulisse um die Atmosphäre zu unterstreichen und dem Raum einen persönlichen Charakter zu verleihen. Über die Gestaltung hinaus steht die Funktion und die individuellen Bedürfnisse für die Raumnutzung im Vordergrund. Eine Wandoberfläche kann beispielsweise wasserfest, schalldämmend oder klimaregulierend sein. Jede Beschichtung hat eine besondere Wirkung und beeinflusst das Raumgefühl sowie den Wohnstil. Die Untergründe für die Wandgestaltung sind vielfältig und variieren von Beton bis zu Grundputz je nach Projekt (Umbau oder Neubau).
Spachtelmasse - Putz ist wohl die älteste Beschichtung für Wände. Seit jeher dient die Spachtelmasse als Schutz und Abdichtung von Mauern. Heute glättet der Grundputz das Mauerwerk und dient als Untergrund. Der Oberputz ist die dekorative Oberfläche und ist auch der Untergrund für Anstriche und Wandbekleidungen. Grundsätzlich beeinflusst Putz das Raumklima positiv, besonders der Kalk- und Lehmputz.
Es gibt eine Vielfalt an Oberflächen-strukturen von glatten bis hin zu rauen. Für den Innenbereich unterscheidet man Kategorien wie "abgezogen, geglättet, gerieben und gefilzt" diese sind wiederum in bis zu vier Qualitätsstufen unterteilt. Diese Stufen sind massgebend für die weitere Wandbeschichtung, ob Anstrich, Tapete, Naturstein, etc.
Mineralische Putze für den Innenbereich: Ein gesundes Wohnumfeld und der schadstofffreie Innenausbau ist heute unverzichtbar.
Gipsputz besteht aus Baugipsen, Sand, Wasser und – je nach Variante – aus weiteren Zuschlagstoffen.
Bei Kalkputz handelt es sich um eine Mischung aus Sand und gelöschtem Kalk Ca(OH)2 als Bindemittel.
Lehmputze bestehen aus Sand, Ton und feinkörnigen Mineralien und sind durch und durch ökologisch.
Zementputz basiert auf natürlichen Rohstoffen wie Zement und Sand (Naturofloor).
Gipsputz ist der verbreitetste Innenputz.
Er lässt sich sehr gut verarbeiten und ist kostengünstig. Gipsputz eignet sich für Trocken- und Feuchträume, nicht aber für Nassräume. Spritzwasserbelastung, wie sie in Küchen und Badezimmern vorkommen ist kein Problem. Bei ständiger Feuchte weicht der Gipsputz mit der Zeit auf.
Gipsputze wirken raumklimatisch positiv, sie sind atmungsaktiv und dampfdiffusionsoffen. Obwohl sie feuchtigkeitsregulierend wirken, ist ausreichendes Lüften oder Wärmedämmung sehr empfehlenswert.
Gipsputz sollte grundsätzlich nicht schimmeln da die dafür notwendigen organischen Inhaltsstoffe fehlen.
Kalkputz ist einer der ältesten Putze überhaupt. Er ist wesentlich teurer als Gipsputz. Kalkputz ist hoch atmungsaktiv und sehr klima- und feuchtigkeits-regulierend und für Nassräume geeignet. Zudem wirkt er schimmelhemmend und wird deshalb oft in Kellern eingesetzt. Er kann als Grund- und Edelputz verwendet werden und ist auch für bereits verputzte Wände geeignet. Auch für Renovationen also eine gute Wahl. Durch verschiedene Techniken lassen sich beliebige Oberflächenstrukturen realisieren.
Zu den Kalkputzen gehört auch der Marmorino - Stucco veneziano. Der marmorierte Effekt mit dem gewissem Glanzgrad wird durch den Zusatz von gemahlenem Marmor erzielt, sowie durch die aufwändige, mehrschichtige Fertigungstechnik.
Lehmputz erlebt ein Comeback, er verbreitet eine stilvolle und ruhige Raumatmosphäre. Lehm ist etwas Ursprüngliches. Mit Lehmputz verputzte Decken und Wände strahlen Natürlichkeit aus. Lehmputz zeichnet sich zudem durch die stark positive Klimaregulierung im Raum aus. Er kann sehr gut Feuchtigkeit aus der Raumluft aufnehmen und wieder abgeben. Die Erfahrungen mit Lehmputzen in Wohnräumen sind für Bewohner ausserordentlich positiv. Ausserdem sind Lehmputze hervorragende Wärmespeicher. Die Verarbeitung ist auch hier aufwändig. Lehmputze sind nicht beschichtbar mit anderen Produkten und haben eine geringere Oberflächenfestigkeit.
Sofern sie nicht im Spritzwasserbereich verwendet werden ist er als Innenputz sogar für das Badezimmer geeignet.
Zementputz. Fugenlose Wandbeläge (und Bodenbeläge) basieren auf natürlichen Rohstoffen, sind sehr klimaregulierend und wohngesund. Zementspachtel ist ein hartes Material, erprobt und bewährt in öffentlichen Belastungsbereichen und absolut wasserabweisend. Zudem ist er hygienisch und ausserordentlich pflegeleicht. Die Spachtelmasse kann mit Pigmenten eingefärbt werden und bietet somit eine vielfältige Palette für die Gestaltung der Oberflächen. Die Spachtelung wird fachmännisch von Hand aufgetragen und verleiht der Oberfläche immer eine individuelle Struktur (Kellenstruktur). Fugenlose Wandbeläge eignen sich für alle Räume. Oft werden diese in Bad, Nasszellen und Küchen verwendet und verleihen dem Raum eine grosszügige, durchgängige Optik.
Neben den oben beschriebenen mineralischen Putzen ist eine vielfältige Palette weiterer Putze verfügbar wie Kalk-Zement-Putz, Lehm-Gips-Putz, Wärmedämmputz, Kunstharzputz usw. ob mineralisch oder kunststoffgebunden.
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